In einem Artikel vom 6. März in der Landeszeitung wird den Stadtverantwortlichen vorgeworfen, zu wenig für die Wirtschaftsförderung zu tun. Zu Recht. Demnach wird offensichtlich zwischen den beiden großen Parteien gestritten ob man sofort jemanden einstellt (SPD) oder nach der Wahl die Strukturen anpasst (CDU).
Unserer Meinung nach ist das eine oberflächliche Betrachtung und es fehlen konkrete Inhalte. Eine Stelle mehr bringt doch nichts, wenn es kein Konzept gibt, was man mit den Mehrkapazitäten anfangen möchte, was diese Stelle denn bewirken soll. Eventuell reicht eine weitere ganze Stelle gar nicht für die gesetzten Ziele. Und: gibt es denn überhaupt definierte Ziele?
Strukturen zu ändern hört sich ja erstmal gut an, aber welche? Wozu? Welche Strategie wird damit verfolgt?
Unserer Meinung nach müssen zunächst Ziele definiert werden. Und dann ein Plan verabschiedet zur Zielerreichung. Hat man (nur) das Ziel, die Unternehmen öfter zu besuchen und sich mehr auszutauschen? Oder hat man das Ziel, die hier ansässigen Unternehmen konkret besser zu unterstützen? Zum Beispiel mit der intensiveren Bemühung, endlich mehr Gewerbeflächen bereit zu stellen.
Besteht das Ziel darin, die bestehenden Unternehmen hier zu halten, oder auch neue Firmen für den Standort zu gewinnen?
Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, das wiederum zieht Arbeitnehmer in die Region, dies bringt dann höhere Einnahmen bei Gewerbesteuern, mehr Umsätze in Gastronomie und Handel usw. Das alles kommt doch der Stadt und ihren Bürgern zugute.
Es ist also wichtig darüber nachzudenken, welche überprüfbaren (!) Ziele durch die Verabschiedung eines geeigneten Maßnahmenbündels erreicht werden sollen – und wie viele Stellen man im Rathaus dazu wirklich benötigt. Viele Unternehmer sind grundsätzlich gerne in Bad Salzuflen, warum gründet man nicht einen „Wirtschaftsbeirat der Stadt Bad Salzuflen“, der sich aus Vertretern verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen zusammensetzt? Dieser könnte in einem engen Austausch mit der Stadt und Wirtschaftsförderung bleiben, unterstützt bei den Vorhaben und reflektiert die vorgesehenen Maßnahmen. Zudem würde dies sicherlich zu einem viel besseren gegenseitigen Verständnis führen.