Über den Umgang mit Regenwasser

Über den Umgang mit Regenwasser

Dass Regenwasser für die Natur und die Menschen ein Segen ist, kann von jedem nachvollzogen werden. Ohne Wasser stirbt jedes Leben. In großen Mengen wird Wasser allerdings zu einer Gefahr, die Verwüstung und Tod bringen kann. Deshalb sind die Menschen in der Verpflichtung, mit Regenwasser verantwortungsvoll und nachhaltig umzugehen.

Regenwasser ist kein Abwasser

„Regen bringt Segen“, so ist ein Ratgeber der Stadt Karlsruhe überschrieben. Sind wir uns dessen noch bewusst, dass Regenwasser kein Abwasser ist, welches so schnell wie möglich, meistens über Rohrleitungen, entsorgt werden muss? Die Ableitung des Regenwassers über Rohrsysteme war jedenfalls die gängige Praxis der vergangenen Jahrzehnte. Wir müssen uns dringend die Frage stellen, ob diese Vorgehensweise, besonders unter Berücksichtigung der veränderten Klima- und Wetterlage, noch zeitgemäß ist.

Experten gehen davon aus, dass sich durch die globale Erderwärmung das Klima und auch die Wetterereignisse ändern. So sind mehr Hitze- und Dürreperioden zu erwarten. Gleichzeitig nimmt die Häufigkeit des Starkregens zu (Umweltbundesamt 2018). Kann das Problem dadurch gelöst werden, indem Kanäle mit größerem Durchmesser gebaut werden? Das würde das Problem nur in tiefer gelegene Gebiete verlagern. Eine nachhaltige Lösung heißt Regenwasserbewirtschaftung. Es müssen Entwässerungssysteme gebaut werden, die dem Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht werden.

Im folgenden sollen Projekte aus verschiedenen Städten und Gemeinden vorgestellt werden, die den Anspruch der Nachhaltigkeit erfüllen:

1. Versickerung auf wasserdurchlässigem Boden

Grundstücke sollten so gestaltet werden, dass das Regenwasser in Mulden oder Entwässerungssysteme geleitet wird. Flächen sollten entsiegelt werden, um den Oberflächenabfluss zu reduzieren. → Grundwasserbildung

2. Dachbegrünung

Begrünte Dächer sorgen dafür, dass das Regenwasser zum Teil die Dachrinne nicht erreicht. → Verbesserung des Kleinklimas

3. Mulden – Rigolen

Regenwasser wird über Mulden mit geringer Fließgeschwindigkeit abgeleitet und das Restwasser wird in Rigolen zur Versickerung gebracht. → Grundwasserbildung

4. Renaturierte Oberflächengewässer

Der Rückbau von Gewässern hat einen großen ökologischen Nutzen für die Tier- und Pflanzenwelt. Nachdem die Seitenbefestigung des Gewässers entfernt worden ist und natürliche Hindernisse eingebaut wurden, kann das Wasser mit geringer Geschwindigkeit abfließen und versickern.→ Lebensräume für Tiere und Pflanzen, Grundwasserbildung

5. Auffangen von Regenwasser

Das Auffangen von Regenwasser in Zisternen oder Regenwassertonnen bietet den Vorteil, dass auch in Hitzeperioden Wasser zur Grundstücksbewässerung zur Verfügung steht und nicht aufwändig aufbereitetes Trinkwasser genutzt werden muss.

 

Die oben beschriebenen Maßnahmen bieten viele Vorteile für Mensch und Natur. In Detmold scheint dieser Umdenkprozess noch nicht stattgefunden zu haben (von wenigen Projekten abgesehen, die wohl mehr als pressewirksam angesehen werden können und nicht als flächendeckendes Konzept).

So soll im Winkelweg die Straße aufgerissen werden (ohne zwingende Notwendigkeit) und ein Regenwasserkanal auf versickerungsfähigem Grund gegen den Willen der Anwohner gebaut werden. Um zu dokumentieren, dass Nachhaltigkeit und der Wille der Anwohner keine Rolle spielen? Eine Entwässerung, die viele Jahrzehnte funktioniert hat und den Anwohnern genügt hat, soll nun nicht mehr brauchbar sein?

Detmold sollte sich einen Namen mit nachhaltigen Umweltkonzepten machen und im Sinne der Bürgerbeteiligung das Votum der Anwohner ernst nehmen. AUFBRUCH C fordert den Rat der Stadt Detmold auf, Regenwasser als kostbares Gut zu betrachten und zu behandeln und in den Stadtrandgebieten eine Ableitung zu präferieren, die nicht über Rohrsysteme führt, wenn die Bodenverhältnisse es zulassen!

Regen bringt Segen!

 

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